Der Workshop „Freiwilligendienste – Bildung – Mehrwert“ ging dem Wert und auch dem Preis der Freiwilligendienste auf den Grund.
von Stefanie Kakoschke
Mit 14 interessierten Teilnehmer startete der Workshop zum Thema „Freiwilligendienste – Bildung – Mehrwert“ in die erste Runde. Katja Hartge-Kanning vom DRK Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. eröffnete die Veranstaltung und begrüßte den Experten dieses Workshops, Stefan Malik vom BDKJ (Bund der deutschen katholischen Jugend), dem Dachverband der deutschen katholischen Jugendverbände mit Sitz in Berlin.
Stefan Malik, der selbst einen Freiwilligendienst sowie einen Zivildienst absolviert hat, ging in seinem Vortrag auf verschiedene Aspekte des Bildungsbegriffes im Rahmen des Freiwilligendienstes ein. So hat die Bildungsarbeit im Freiwilligendienst das Ziel, ein Interesse an gesellschaftlichen und politischen Zusammenhängen zu wecken, zur Auseinandersetzungen zu motivieren und zur Einmischung im politischen Prozess zu befähigen. Gleichzeitig geht es aber auch um Prozesse der Persönlichkeitsbildung und der Förderung von Selbstkompetenz und der sozialen Kompetenz.
Ein Freiwilligendienst ist eben mehr als nur ein Jahr der Überbrückung zwischen zwei Lebensabschnitten; es ermöglicht vielmehr eine berufliche Orientierung, das soziale Lernen in der Gruppe und das Lernen von Beteiligung und Mitbestimmung. Die Interessen von jungen Menschen finden in politischen Entscheidungsprozessen zu wenig Berücksichtigung, so Malik. Im Freiwilligendienst erhalten sie so die Chance, für ihre Interessen einstehen zu lernen.
Ein wichtiges Thema im Rahmen des Freiwilligendienstes ist auch die Finanzierung der Bildungsarbeit. Im Bundeshaushalt wurde für das Freiwillge Soziale Jahr für den Jahrgang 2013/14 ein Etat von 70 Millionen Euro eingestellt.
Davon wird das FSJ monatlich mit rund 120 Euro pro Teilnehmer vom Bund gefördert.
Die monatlichen Bildungsausgaben der Träger liegen pro Freiwilligen zwischen 180 und 280 Euro. Die Differenz zwischen der Förderung durch den Bund und die tatsächlichen Ausgaben für die einzelne Stelle muss vom Träger über Eigen- oder Drittmittel bestritten werden.
Im Bundeshaushalt 2014 ist ein Budget in gleichbleibender Höhe für BFD und Jugendfreiwilligendienste geplant. Gleichzeitig informierte das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftlichen Aufgaben, dass für das Jahr 2014 keine neuen BFD-Verträge abgeschlossen werden. Das bedeutet quasi einen Einstellungsstopp für den Freiwilligendienst.
Kann es denn zu viel Freiwilligkeit geben?