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Was ist uns Bildung wert? Ein Einstieg.

Zum 50. Geburtstag des Freiwilligen Sozialen Jahres gab es am 20. März im Ministerium für Arbeit und Soziales die erste Fachtagung in Sachsen-Anhalt zum Thema „Was ist uns Bildung wert?“
von Katharina Kurby

Die Besonderheit der Fachtagung lag darin, dass sich erstmals alle Wohlfahrtsverbände sowie der internationale Bund IB Mitte gGmbH für Bildung und soziale Dienste und die Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. (lkj) gemeinsam versammelten. Die Träger wollten darauf aufmerksam machen, das Freiwilligendienst wichtig ist. Dabei ging es den Organisatoren vor allem die Vernetzung mit anderen Einrichtungen.

über hundert Teilnehmer Tauschten sich auf der Fachtagung aus und debattierten über die Zukunft des Freiwilligendienstes

Über hundert Teilnehmer tauschten sich auf der Fachtagung aus und debattierten über die Zukunft des Freiwilligendienstes

Das Freiwillige Soziale Jahr bietet die Möglichkeit eines Übergang in die berufliche Ausbildung für Jugendliche. Neben dem persönlichen Aspekt ist auch der gesellschaftliche Blick durch eigene und individuelle Erfahrung möglich. Seit dem 17.08.1964 ist das Gesetz zur Förderung eines Freiwilligen Sozialen Jahres in Kraft.

50 Jahre Bundesfreiwilligendienst heißt Engagement und Einsatz von Menschen verschiedener Altersgruppen und das schon seit mehreren Jahrzehnten. Die Landesgeschäftsführerin des paritätischen Wohlfahrtsverband in Sachsen-Anhalt, Dr. Gabriele Girke eröffnete die Tagung im Ministerium. Dabei betonte sie: „Der Wert von Freiwilligendiensten ist unbestritten hoch, doch der Mehrwert wird sträflich unterschätzt“. Anja Naumann, Staatssekretärin im Arbeits- und Sozialministerium sprach den Freiwilligen ihre Anerkennung aus: „50 Jahre bieten Anlass zurück und nach vorn zu blicken. Freiwillige Arbeit wird ohne Gegenleistung vollbracht“.

Als letzter Gastredner sprach Prof. Dr. Richard Münchmeier: „Für mich tragen Freiwilligendienste einen zentralen Teil zur Zivilgesellschaft bei.“ Während seines Vortrages betrachtete er unter anderem den aktuellen Stand des Freiwilligendienstes, den Wandel der Motive sowie die Bindung an den Verband. Selbstverwirklichung, Wirksamkeit, Gemeinschaft und Sinnerfahrung geben laut Münchmeier einen Ausblick für Freiwillige. Eine besondere Form des gesellschaftlichen Engagements soll weiterhin aktiv gestaltet werden und noch mehr Möglichkeiten bieten um sich zu entfalten und dabei gleichzeitig anderen Menschen zu helfen. „Ich sehe es als wichtig an, dass ein Freiwilligendienst auch freiwillig bleibt. Das bedeutet, dass ein FSJ oder BFD nicht zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt dienen soll, sondern andere Motivation, wie die persönliche Bildung im Vordergrund steht.“

Nach den drei aufschlussreichen Gastvorträgen konnten die Teilnehmer in sechs verschiedenen Workshops diskutieren, sich neue Ideen holen sowie Erfahrungswerte von ehemaligen Freiwilligen anhören und Fragen stellen.